Auf halber Strecke zwischen Kuscheltuch und Rheumadecke

Mein eigenes Selbstwertgefühl ist nicht sonderlich gut ausgeprägt – das musste ich in der letzten Zeit feststellen. Besonders meinem Körper gegenüber. Diese Gedanken und Gefühle wurden bisher immer fein säuberlich von mir ausgeklammert, ich will mich ja nicht so wichtig nehmen. Meinen Körper nicht wichtig nehmen. Klar, Sport ist wichtig und auch gut für mich – aber gemacht habe ich es hauptsächlich deshalb, weil es mich wahnsinnig nervt, wenn ich beim Laufen von 15 Treppenstufen schnaufe wie ein Walross. Und weil es mir peinlich ist, immer so kurzatmig überall zu erscheinen. Aber wie sieht es sonst mit meinem Körperbewusstsein aus? Was bin ich mir wert? Was bin ich wert?

Viele Fragen, die ich zur Zeit für mich aufdröseln muss. Erlebnisse und Ereignisse aus meinem bisherigen Leben spielen da mit Sicherheit eine große Rolle. Wie bewerte ich die Dinge, die mich immer wieder verfolgen, die immer wieder hochkommen und mich in den Rückzug drängen? Kann ich verzeihen? Kann ich damit umgehen lernen? Inwieweit sind diese Dinge ursächlich an meiner Adipositas?

Natürlich kann und werde ich niemand anderem die alleinige Schuld an meinen Problemen geben – denn gegessen habe ich immer selber, da stand keiner hinter mir und hat gesagt, du musst das jetzt Essen – dort hatte ich immer die Wahl. Doch warum ist diese Wahl oft genug falsch ausgefallen?

Jetzt fange ich an kleine Dinge zu ändern: morgens wird drauf geachtet, das ich einigermaßen nett aussehe und der Schlampenlook ist passe (was nicht heisst, das ich nicht in der Jogginghose herum laufe) zerschlissene Kleidung wird mit und mit ersetzt – teils durch eigen genähte Stücke, teils gekaufte Kleidung. Ich werde einen Termin bei der Fußpflege machen. Und die Fingernägel werden wieder gezüchtet und lackiert – das beste Mittel gegen abgeknabberte Fingernägel. Und dann sehen wir weiter…..

Kommentare zu: "Selbstwert, eigene Wertigkeit und Selbstbewusstsein" (1)

  1. Tine schrieb:

    Liebe Muckibine,
    ich freue mich, von dir zu lesen, insbesondere deine Gedankengänge. Ich bin auf einem ähnlichen Weg und möchte dir Mut zu sprechen. Wenn die ersten kleinen Erfolge da sind, dann wirst du spüren, wie gut dir das tut. Das wird dir dann Kraft geben für den nächsten kleinen Schritt, der für dich im Moment noch ein sehr großer schwieriger ist. Ich drück dir weiter ganz fest die Daumen, dass der Schweinehund dich nicht besiegt.

Hinterlasse einen Kommentar